Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung unseres Ortes datiert auf den 24.Oktober 1500, als die Brüder Georg und Caspar von Löben neben Neuhausen, Kahren und Bresinchen eben auch mit „Frawendorf“ belehnt wurden. Die Herkunft des Namens Frauendorf lässt sich nicht sicher belegen. Einfacher ist da schon die Deutung des ab 1648 in Schriften auftauchenden sorbischen Namens „Dubrawka“ was sich etwa mit „Eichenwäldchen“ übersetzen lässt.
Die Besitzverhältnisse des Rittergutes waren sehr wechselvoll. All die Herren „auf“ Frauendorf waren „erlauchte“ und reiche Personen, Kaufleute, Senatoren und Militärs.
Der vorletzte Rittergutsbesitzer Franz Hitze prägte Frauendorf wie kein anderer. Er war als Berliner Geschäftsmann durch den Weinhandel zu Geld gekommen und begann ab Mitte der 1890er Jahre mit dem Abriss des alten und dem Aufbau des neuen Schlosses, sowie der Umgestaltung des gesamten Ortes. Er ließ einen Landschaftspark anlegen und neue Gebäude errichten. Für seine letzte Ruhe hatte sich F. Hitze im Park ein Mausoleum erbauen lassen. Aber als er dann im Jahr 1928 verstarb war der Wasserstand im Mausoleum so hoch, dass er dann einige Meter entfernt in der Erde seine letzte Ruhe fand.
Das Schloss, die Gebäude und der Park hatten den Krieg weitestgehend unbeschadet überstanden. Das Schloss wurde Kindergarten, das Gut von der LPG genutzt. Leider gab es den Braunkohleplan der DDR – danach sollte das Dorf abgebaggert werden. In diesem Bewusstsein vernachlässigte man dann die Pflege und 1984 wurde das Schloss leider gesprengt.
Als 1988 Frauendorf aus der Braunkohleplanung entlassen wurde begann neues Leben und fast 100 Jahre nach den Wirken Franz-Hitzes wurde im Ort wieder neu gebaut. Bis zur Gemeindegebietsreform 2001 war Frauendorf eine eigenständige Gemeinde, seitdem ist der Ort nun ein Teil von Neuhausen/Spree.
Die erhalten gebliebenen Gebäude, mit Franz Hitzes Initialen „FH“ in den Giebeln, prägen noch heute, auch ohne das Schloss, das Ortsbild. Während die Gebäude in der „Franz-Hitze-Straße inzwischen liebevoll renoviert sind, verfallen das Gutsgebäude und auch der von Hitze angelegte Eiskeller zusehends.
Ein besonderes Kleinod ist das renovierte, ehemals zum Schlossensemble gehörende Teehäuschen. Zu einem Spaziergang lädt auch der Park mit dem Mausoleum ein.
Die Frauendorfer Jugend der 80er Jahre schuf in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit ihren „Dorfclub“. Das Gebäude, was zu Zeiten Franz Hitzes als Kuhstall diente, beherbergt seitdem das Gerätehaus der Freiwillige Feuerwehr, eine kleine Gaststätte und den Saal. In den Jahren 2017-2019 wurde dieses Dorfgemeinschaftshaus umfassend saniert und ist nun barrierefrei für jedermann zu gut zu erreichen.
Für Aktivitäten im Ort sorgen die Vereine, ein Festkomitee und natürlich die Freiwillige Feuerwehr. Neben traditionellen Lausitzer Unternehmungen wie dem Zampern, das Osterfeuer und das Maibaumstellen findet jährlich ein Dorf- und Sportfest statt. Ein Höhepunkt ist die, jedes Jahr am letzten Sonnabend vor Weihnachten stattfindende, „Teehäuschenweihnacht“.
Der Sportverein bietet mit seinen Sektionen Tischtennis, Gymnastik, Tanz und Fußball Sport für jedermann. Der Förderverein „Frauendorfer Spreeaue“ kümmert sich besonders um Park und Schlossgelände. Sehr aktiv ist auch die Ortsgruppe der Volkssolidarität. Eine ganz wichtige Arbeit leiste die Freiwillige Feuerwehr, die neben ihren Diensten und Einsätzen im Brand- und Katastrophenschutz auch eine wichtige Stütze für das dörfliche Leben ist.
Verkehrstechnisch ist Frauendorf am besten mit dem Auto und dem Fahrrad zu erreichen. Durch das Gebiet des Ortes führen die Niederlausitzer Bergbautour, die Tour Brandenburg und der Spreeradweg. Der nächste Bahnhof – Neuhausen ist ca. 2km entfernt. Die Cottbuser Straßenbahn etwa 4 km.
Eine 2025 aktualisierte Chronik können Sie hier lesen:
Kurzchronik Frauendorf (federführend bearbeitet von Ortschronist Harald Großstück)
schon 2020 erstellt: Facharbeit zur Frauendorfer Geschichte von Charlotte Bär